Der heutige 15. Februar ist der internationale Kinderkrebstag – und steht damit ganz im Zeichen des Kampfes gegen den Krebs bei Kindern und Jugendlichen.
Jährlich erkranken in Oberösterreich ca. 55-60 Kinder bzw. Jugendliche neu an Krebs. Am häufigsten werden Leukämien, Tumore des Zentralen Nervensystems sowie Lymphome diagnostiziert. Die Erfolge stetig verbesserter Behandlungsstrategien sind beeindruckend - derzeit liegen die Heilungschancen bei rund 85%.
In den Fokus rücken am Internationalen Kinderkrebstag auch all jene Menschen, die den Kindern und ihre Familien in dieser schweren Zeit sehr vielseitig zur Seite stehen: von Fachärzt/-innen bis hin zu Pflegekräften und den psychosozialen Mitarbeiter/-innen ist an der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie der Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde ein breites Expert/-innen-Team täglich für die jungen Patient/-innen im Einsatz. Kompetent, einfühlsam und durch internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit auch immer am neuesten Stand der Forschung.
Die Behandlung einer onkologischen Erkrankung umfasst meist Chemotherapie, Operationen und/oder eine Bestrahlung bzw. eine Kombination aus diesen drei Elementen, abhängig von der Art und Schwere der Krebserkrankung. Gelegentlich kommen auch modernste Antikörper in der Behandlung zum Einsatz.
Das behandelnde Team an der Pädiatrischen Onkologie und Hämatologie ist multiprofessionell und arbeitet zum Wohl der jungen Patient/-innen eng zusammen. Die onkologischen Fachärztinnen behandeln kontinuierlich ab der Diagnosephase, während der intensiven Behandlungsphase sowie in der onkologischen Nachsorge bis hin zur Transition. Das Pflegeteam der Onkologie ist speziell ausgebildet und kümmert sich mit viel Geduld, Verständnis und Einfühlungsvermögen rund um die Uhr um die jungen Patient/-innen und deren Begleitpersonen. Der externe onkologische Pflegedienst fährt zu den Kindern nach Hause und erspart ihnen dadurch so manche ambulante Kontrolle im Krankenhaus. An der Station leisten zudem Study Nurses einen wichtigen Beitrag. Sie sind vor allem für die Dokumentation der Behandlungen zuständig mit dem Ziel, durch internationale Studien die Therapien immer weiter zu verbessern, sowie Nebenwirkungen und Langzeitfolgen durch die Behandlung bestmöglich zu verringern. Physio- und Ergotherapie fordern und fördern die jungen Patient/-innen alters- und situationsgemäß.
Das große psychosoziale Team, bestehend aus Klinischer (Neuro-)Psychologie, Klinischer Sozialarbeit, Pädagogik, Musik- und Kunsttherapie, Seelsorge sowie Lehrkräften der krankenhausinternen Heilstättenschule, ist bestrebt, die jungen Patient/-innen und deren Familien individuell bei der Bewältigung der Krankheit und den damit verbundenen Veränderungen – vor allem im Familienalltag - zu unterstützen.
Die Klinischen Psycholog/-innen begleiten dabei ab dem ärztlichen Diagnosegespräch und finden gemeinsam mit den Familien ihren individuellen Weg im Umgang mit der herausfordernden Situation. Bei sozialen, finanziellen und sozialrechtlichen Fragestellungen berät die Klinische Sozialarbeiterin und unterstützt bei nötigen Behördenwegen und Formalitäten. Die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung fördern, ablenken und unterstützen: das sind die Hauptaufgabengebiete der beiden Pädagoginnen. Durch Bastelprojekte, Kochangebote und gemeinsame Spiele können auch die Eltern während der oft langen stationären Aufenthalte kurzzeitig entlastet werden. Gefühlen auch ohne Worte Ausdruck verleihen, das wird den Patient/-innen in der Musik- und Kunsttherapie ermöglicht. So kann auch Unaussprechbares während der Behandlung ihren Platz finden und Belastendes verarbeitet werden.
Neben dem Überleben geht es während der onkologischen Behandlung der Kinder und Jugendlichen nicht zuletzt auch um Lebensqualität. Trotz aller krankheits- und behandlungsbedingter Veränderungen und Einschränkungen soll vor allem das Leben auch während der Behandlung weitergehen und so weit wie möglich Alltag stattfinden. Daher findet der Schulunterricht ebenfalls seinen Platz am Krankenbett. Und Jahreszeitenfeste wie Geburtstage, Fasching, Ostern, Weihnachten, usw. werden stets gebührend gefeiert.
Jeder Tag an der Kinder-Onkologie ist – genauso wie jede/-r einzelne der jungen Patient/-innen, sehr individuell. Der regelmäßige Austausch im Sinne einer interdisziplinären Behandlungsplanung ermöglicht ein patientenorientiertes Betreuungskonzept, welches sich an den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Patient/-innen und deren Familien orientiert. Das eingespielte und funktionierende Team gibt allen Beteiligten Sicherheit und Halt und stützt sich gegenseitig in einem täglich enorm herausfordernden und für viele Außenstehende unvorstellbar belastenden Umfeld. Und obwohl die Kinder-Onkologie tatsächlich ein schwieriger und vielfach belastender Arbeitsbereich ist, gibt es auch jeden Tag humorvolle Momente – nicht nur beim wöchentlichen Besuch der CliniClowns - und Erfolge, die allen Kraft geben.
Dieses umfassende Angebot an die onkologischen Patient/-innen und deren Familien wäre ohne die gute Zusammenarbeit mit der OÖ-Kinder-Krebshilfe in dieser Form nicht möglich. Der Verein unterstützt nicht nur die betroffenen Familien, sondern auch die Abteilung seit 1988.