FSME ist eine Erkrankung, die das zentrale Nervensystem befällt und im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Österreich ist ein Hochrisikoland für FSME, die Infektion wird durch Zecken übertragen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Ein wirksamer und sicherer Schutz ist die FSME-Impfung, die ab dem ersten Lebensjahr zugelassen ist. Ist die Erkrankung einmal ausgebrochen, können nur Symptome gelindert werden, eine ursächliche Behandlung gibt es nicht.
Aktuell wurden bereits vier Kinder an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum auf Grund einer FSME-Infektion medizinisch betreut. Zwei Kinder hatten sichtbare Entzündungsherde im Gehirn, unter anderem auch mit der Folge einer Nacken- und Armschwäche, die weiterhin physiotherapeutisch behandelt werden muss. Ein ausreichender Impfschutz hätte diese Infektion verhindern können.
„Wir rufen alle Eltern dringend dazu auf, den Impfschutz ihrer Kinder zu überprüfen und falls noch kein Impfschutz vorhanden ist, die Impfung durchzuführen. Es beginnt mit einer Grundimmunisierung, danach wird die Impfung einmalig nach drei Jahren, dann alle fünf Jahre aufgefrischt,“ sagt OÄ Priv.-Doz.in Dr.in Ariane Biebl, Infektiologin und Kinderärztin an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde des Kepler Universitätsklinikums. Auch der Vater eines betroffenen Mädchens schließt sich diesem Impfaufruf an.
FSME wird zumeist von Zecken übertragen, jedoch führt nicht jeder Stich einer infizierten Zecke zur Infektion. Zwischen drei und 28 Tagen, im Durchschnitt acht Tage, nach dem Stich einer infizierten Zecke kann es zu einer ersten Krankheitsphase mit grippeartigen Symptomen, Erbrechen, Schwindelgefühl und mäßigem Fieber kommen. Darauffolgend ist eine relativ beschwerdefreie Phase von etwa einer Woche möglich, nach der es zu einem weiteren Befall des zentralen Nervensystems mit Symptomen wie Kopfschmerzen, Lichtscheu, Schwindel, Konzentrations- und Gehstörungen für Wochen oder Monaten kommen kann. Bei etwa einem Drittel der Betroffenen treten Lähmungen der Arme, Beine oder Gesichtsnerven auf und es kommt zu bleibenden Behinderungen. In zirka einem Prozent der Fälle mit neurologischen Zeichen führt die Krankheit zum Tod. Eine ursächliche Behandlung der FSME ist nicht möglich, es können lediglich Symptome behandelt werden.
Impfmöglichkeiten gibt es bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten für Allgemeinmedizin sowie bei Kinderärztinnen und -ärzten, den Impf- und Impfberatungsstellen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes sowie beim Impfservice des Magistrats Linz.
Den aktuellen Impfplan sowie Informationen und Empfehlungen findet man hier: Impfplan Österreich