Erste Anlaufstelle für Betroffene
Die Psychosomatische Ambulanz dient Patientinnen/Patienten und zuweisenden Ärztinnen/Ärten zur ersten Kontaktaufnahme und Information.
Abgeklärt werden folgende psychosomatische Fragestellungen:
- Essstörungen
- somatoforme Störungen inkl. Schmerzstörungen
- dissoziative Störungen (starke Trennung von Erleben und Handeln, z. B. Gedächtnisverlust, multiple Persönlichkeitsstörung etc.)
- Erschöpfungssyndrome
- psychosoziale Problematik bei schweren körperlichen Erkrankungen
- Traumafolgestörungen
- Persönlichkeitsstörungen mit Schwerpunkt emotionale Instabilität
Nach entsprechender Anmeldung (siehe Info 1) wird mit interessierten Betroffenen ein Termin vereinbart, bei dem psychosomatisch ausgebildete Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit der Patientin/dem Patienten die aktuellen Beschwerden, deren Entstehung und Entwicklung, etwaige weitere Krankheiten und bisherige Behandlungsversuche erörtern. „Selbstverständlich werden auch die direkten sowie indirekten Auswirkungen auf Privat- und Berufsleben berücksichtigt. Bedarfsweise können zudem – in beiderseitigem Einvernehmen – Angehörige einbezogen werden bzw. kann eine Kontaktaufnahme mit Therapeutinnen/Therapeuten und Ärzten oder Ärztinnen aus dem niedergelassenen Bereich stattfinden“, sagt Prim. Dr. Jörg Auer. So entsteht für die Patientinnen/Patienten wie auch Ärztinnen/Ärzten ein umfassendes Bild im sogenannten biopsychosozialen Kontext (siehe Info 2), anhand dessen nachhaltige Empfehlungen erfolgen können. „Hierzu zählen etwa eine psychosomatische Behandlungsempfehlung, die voll- oder teilstationäre Behandlung bei uns, bei Bedarf die Vermittlung an eine externe Therapieeinheit z. B. bei Fremdsprachigkeit oder auch eine Weiterempfehlung zur längerfristigen psychotherapeutischen oder körpertherapeutischen Begleitung im niedergelassenen Bereich“, erklärt Dr. Andre Merl, Oberarzt am Department für Psychosomatik.
Anmeldung psychosomatische Ambulanz:
Die erforderlichen Unterlagen können Sie telefonisch (T +43 (0)5 7680 87 - 29430) oder per E-Mail (PsychosomatikLeitstelle.nmc@kepleruniklinikum.at) anfordern oder auch direkt unterhalb downloaden.
- Fragebogen zur Behandlungsplanung ausfüllen
- Indikationsschreiben der/des behandelnden Haus- oder Fachärztin/-arztes bestätigen lassen
- beides per Post, Fax oder E-Mail an uns senden (Adresse auf den Formularen)
Indikationsschreiben_Psychosomatik.pdf
Fragebogen zur Behandlungsplanung.pdf
Information zur Anmeldung für die Aufnahme .pdf
Biopsychosoziales Modell:
Das Biopsychosoziale Modell, Ende der 1970er-Jahre vom amerikanischen Psychiater George L. Engel entwickelt, geht davon aus, dass bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Erkrankungen immer auch folgende Faktoren (einzeln und/oder in ihren vielfältigen Wechselwirkungen) berücksichtigt werden müssen:
- biologische (körperliche Krankheiten, Verletzungen, erbliche und nicht erbliche Behinderungen)
- psychologische Faktoren (Stress, belastende Erfahrungen in der Vergangenheit und Gegenwart, psychische Erkrankungen)
- soziale (familiär, partnerschaftlich, beruflich, finanziell)
Das traditionelle, rein körperlich orientierte Krankheitsverständnis ist hingegen für die Erforschung und auch Diagnostik und Therapie chronischer Erkrankungen (z. B. chronischer Rückenschmerz) nicht mehr ausreichend.