Hormonstörungen
Hormonstörungen sind die häufigste Ursache für ungewollte Kinderlosigkeit bei Frauen – in Österreich sind etwa 100.000 Frauen davon betroffen. Hormonstörungen können einen Eisprung (Ovulation) unmöglich machen oder die Einnistung eines eventuell entstandenen Embryos verhindern. Eine mögliche Hormonstörung ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom). Darunter versteht man, dass gelegentlich zu viele männliche Geschlechtshormone im Blut vorhanden sind. Kennzeichnend für das PCO-Syndrom sind vor allem kleine zystenähnliche Gebilde (präantrale Follikel) in den Eierstöcken.
Sterilität der Eileiter (Tubare Sterilität)
Eine Sterilität der Eileiter liegt vor, wenn als Folge von Unterleibsentzündungen oder Eileiterschwangerschaften beide Eileiter (Tuben) verschlossen sind oder entfernt wurden. Eileiterschwangerschaften können sehr gefährlich sein und sogar zum Tod führen, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt werden und die Eileiter rupturieren (aufreißen). Weitere Ursachen für weibliche Sterilität können Fehlbildungen der inneren Genitalorgane bzw. Geschlechtskrankheiten sein.
Endometriose
Endometriose ist eine gutartige, aber häufig schmerzhafte Erkrankung, von der etwa 10 Prozent aller Frauen betroffen sind. Dabei wächst das Schleimhautgewebe der Gebärmutter (Endometrium) auch außerhalb der Gebärmutterhöhle, etwa an den Eierstöcken oder Eileitern, auf dem Bauchfell, an der Scheidenwand oder im Darm. Sehr selten breitet sich die Endometriose bis in die Lunge oder ins Gehirn aus. Aus bisher ungeklärter Ursache findet man die Endometriose bei 30 bis 40 Prozent der Kinderwunsch-Patientinnen.
Veränderungen der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses
Der Gebärmutterhals ist die engste Stelle für die Spermien auf dem Weg zur Eizelle. Vernarbungen nach Operationen, Verschlüsse oder Entzündungen des Gebärmutterhalses können die Fortpflanzung beeinträchtigen. Ebenso sind Muskelknoten (Myome) in der Gebärmutter bisweilen die Ursache für Unfruchtbarkeit bzw. Fehlgeburten.
Fehlbildungen von Eierstöcken, Eileitern oder Gebärmutter
In äußerst seltenen Fällen ist der unerfüllte Kinderwunsch auf meist angeborene Fehlbildungen an den Fortpflanzungsorganen zurückzuführen.
Störungen im Immunsystem
Eine ebenfalls äußerst seltene Ursache ist eine Fehlfunktion des Immunsystems, bei der die Eizelle bzw. die Samenzellen als vermeintliche „Eindringlinge“ bekämpft werden.
Alter
Das Alter einer Frau spielt eine wesentliche Rolle. Frauen im Alter von 40 Jahren sind um etwa 30 Prozent weniger fruchtbar als Frauen zwischen 20 und 30 Jahren.
Umweltfaktoren
Gifte am Arbeitsplatz sowie Alkohol- und Nikotinmissbrauch wirken sich negativ auf die Fruchtbarkeit (Fertilität) aus.