Mehr als 180 TeilnehmerInnen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz verfolgten am 15. Dezember 2021 das von der Klinik für Lungenheilkunde des Kepler Universitätsklinikums in Linz angebotene Webinar "Small Airways bei pulmonalen Erkrankungen und Aktuelles zu COVID-19" und informierten sich in den Vorträgen von Univ.-Prof. Dr. Roland Buhl und Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde, zu Asthma, COPD und COVID-19.
Prof. Buhl verwies auf die wichtige Rolle einer Dysfunktion der kleinen Atemwege bereits bei mildem Asthma und deren Auswirkung auf das Erzielen einer adäquaten Asthmakontrolle. Dazu ging Buhl auf übliche Marker, etwa in Spirometrie oder Bodyplethysmographie, ein bzw. den Umstand, dass diese nicht unbedingt die nötigen Parameter für die Small Airways an die Hand geben, verwies jedoch auf die Möglichkeit von Stickstoff-Auswaschtests oder Impulsoszillometrie. Hinsichtlich der therapeutischen Konsequenz und der Notwendigkeit des Einbeziehens der kleinen Atemwege in ein Therapiekonzept verglich Buhl unter anderem CT-Bilder und informierte über MRT wie auch Szintigraphie. Zusätzlich verdeutlichte Prof. Buhl die zentrale Rolle der Small Airways in der Pathophysilogie der COPD, bevor der Vortrag in eine umfangreiche Frage- und Diskussionsrunde mündete.
Im Anschluss gab Doz. Lamprecht ein Update zu COVID-19, einem Thema, das seit nunmehr beinahe zwei Jahren beschäftigt und in dieser Zeit rund 260 Millionen Fälle und über 5 Millionen Tote gefordert hat. Dazu zeigte Lamprecht beispielsweise Zahlen zu Hospitalisierung bzw. Intensivbelegung der Wellen 2, 3 und 4 und der Übersterblichkeit in Österreich sowie Daten anderer Staaten weltweit, die sich mit Vergleichen der Anteile Verstorbener wie auch hospitalisierter PatientInnen mit bzw. ohne Impf- oder Genesungsschutz befassen. Ebenso verwies Lamprecht auf Zahlenmaterial der AGES zu 7-Tages-Inzidenz unter Einteilung in natürlich oder durch Impfung erworbenen Schutz sowie noch ausreichenden oder unzulänglichen Schutz, die über alle Altersgruppen hinweg deutliche Abweichungen belegen.
Zur neuen Virusvariante Omikron B 1.1.529 folgte ein Überblick über erste Daten etwa aus Großbritannien, Südafrika oder Australien. Zum Abschluss ging Lamprecht auf verschiedene Therapiemöglichkeiten wie monoklonale Antikörper oder orale Virostatika ein, bekräftigte jedoch auch die deutliche Überlegenheit einer Prävention mittels Impfung hinsichtlich der Effizienz. Auch zu diesem Thema folgten zahlreiche Fragen aus dem Publikum, sodass sich ebenso eine rege Diskussion anschloss.