Das E-Bike erfreut sich stark zunehmender Beliebtheit als Sport- und Freizeitgerät, aber auch als individuelles Verkehrsmittel. Das hat man am Kepler Universitätsklinikum rasch erkannt und gemeinsam mit dem privaten Unternehmen MOVELO ein innovatives E-Bike-Sharing Modell entwickelt, das in wenigen Wochen zur kostenlosen Nutzung bereitsteht. Heute wurde es als österreichweit neuartiges Pilotprojekt der Presse vorgestellt.
Den Weg zur Arbeit und auch Dienstwege zwischen den Standorten mit körperlicher Bewegung zu kombinieren ist gesund für die Mitarbeiter/-innen und hat zahlreiche Vorteile für den Dienstgeber. „Wenn es durch Ausnutzung der positiven Eigenschaften des modernen E-Bikes gelingt, die Mitarbeiter/-innen zu motivieren, vermehrt das Fahrrad zu nützen, erreichen wir eine Verkehrsberuhigung im Krankenhausviertel, sparen Kosten für teure Parkplätze, und leisten einen Beitrag für die Luftqualität. Der wichtigste Effekt wäre allerdings, dass wir unsere Kolleginnen und Kollegen bei der Gesundheitsvorsorge unterstützen, was sich für den Arbeitgeber immer positiv auswirken wird. Gesunde Mitarbeiter/-innen sind zufriedener und motivierter bei der Arbeit sowie seltener im Krankenstand“, zeigt sich Landesrätin Mag.a Christine Haberlander bei der Präsentation der E-Mobility-Initiative des Kepler Uniklinikums überzeugt. Auch persönlich schätzt Landesrätin Haberlander das E-Bike: „Man kann ohne übermäßige Kraftanstrengung fahren, falls gewünscht durch eine höhere Geschwindigkeit schneller am Ziel sein, oder auch mit dem zusätzlichen Elektroantrieb steilere Berge erklimmen als ohne.“ Der Marktanteil des E-Bikes steigt also aus guten Gründen und so mancher Stau kann heute angenehm umradelt werden. In Vertretung von Bürgermeister MMag. Klaus Luger war auch Landtagsabgeordneter Peter Binder zu Gast am Uniklinikum, einerseits weil er selbst als begeisterter Radfahrer einen persönlichen Zugang zu dem Thema hat und andererseits weil er diese Initiative aus mehreren Gründen sehr begrüßt: „Sie ist zu allererst im Sinne der Gesundheitsförderung für die Mitarbeiter/-innen sinnvoll und wichtig. Außerdem ist sie ein Beitrag für umweltbewusste Mobilität. Wenn das E-Bike möglichst viele Menschen dazu motiviert, das eigene Auto zuhause zu lassen, trägt das auch zur Verkehrsberuhigung in Linz bei. Das sind alles Themen, die für die Stadt Linz und mich persönlich eine hohe Priorität haben.“
Geschäftsführerin Mag.a Dr.in Elgin Drda vom Kepler Uniklinikum erklärt das einzigartige Pilotprojekt, das gemeinsam mit dem privaten Unternehmen MOVELO entwickelt wurde: „Wir haben an beiden Standorten des Uniklinikums 10 E-Bikes an überdachten diebstahlsicheren Abstellplätzen stehen. Über eine App auf dem Handy können unsere Mitarbeiter/-innen ein Fahrrad für den gewünschten Zeitraum buchen, vor Ort über eine Bluetooth-Funktion aufsperren und sowohl am Dienstweg als auch in der Freizeit kostenlos benützen.“ Aktuell läuft eine Testphase, die in wenigen Wochen abgeschlossen ist. Danach stehen die E-Bikes allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Med Campus und Neuromed Campus zur Verfügung. Die Haustechnik des Uniklinikums kümmert sich um geringfügige Wartungsarbeiten und eine Vertragswerkstatt der Firma MOVELO führt anfallende Reparaturen an den Fahrrädern durch.
Die E-Bikes sind von der Marke Kalkhoff. Es handelt sich um so genannte Comfort-Tiefeinsteiger. Starke Akkus, schnelle Ladezeiten und hohe Reichweiten, eine Rücktrittsbremse für mehr Sicherheit und ein Shift-Sensor für ruckfreies Schalten zeichnen diese Bikes aus. Der Download der E-Bike-Sharing App ist über den App-Store möglich, das Handy verbindet sich über Bluetooth mit dem E-Bike und kann es somit aufsperren und zusperren. Eine sichere Authentifizierung und Überwachung der Bikes ist zu jedem Zeitpunkt gewährleistet. „Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit dem Kepler Universitätsklinikum, weil es uns durch dieses Pilotprojekt gelungen ist, ein System herzustellen, von dem künftig auch andere Unternehmen profitieren können, wenn sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern E-Bikes am Dienstweg bereitstellen möchten“, sagt der Geschäftsführer der Firma MOVELO, Niklas Schubert. Vorerst sei in der Entwicklung des E-Bike-Sharing-Modells alles individuell auf die Bedürfnisse des Linzer Uniklinikums zugeschnitten worden. Die Nutzung des Systems ist Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Uniklinikums vorbehalten.
Das Kepler Uniklinikum fördert die Gesundheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit vielfältigen Radaktivitäten. Dazu zählen auch Maßnahmen für eine gute Fahrradinfrastruktur wie z.B. regelmäßige Investitionen in Abstellanlagen. Darüber hinaus setzt man auch auf Bewusstseinsbildung und nimmt beispielsweise regelmäßig an der städtischen Aktion „Linz fährt Rad“ teil. In der letzten Radsaison haben insgesamt 161 Mitarbeiter/-innen daran teilgenommen und sind 135.805 km und 10.706 Tage mit dem Rad in die Arbeit und von dort nach Hause gefahren. Dabei wurden 26 Tonnen CO2 eingespart. Und last but not least hat das Kepler Uniklinikum an der Fahrrad-Beratung des Landes OÖ und des Klimabündnisses teilgenommen und konnte dabei viele wertvolle Inputs für künftige Radaktivitäten mitnehmen.
Im Rahmen des zweiten Teils der Veranstaltung „Ride and Shine“ präsentierten die Universitätsprofessoren der Medizinischen Fakultät Linz am Neuromed Campus ihre wissenschaftlichen und medizinischen Schwerpunkte.
Der Medizinische Geschäftsführer des Kepler Uniklinikums, Dr. Heinz Brock, begrüßte die Gäste am Standort Neuromed Campus: „Hier wie auch am Standort Med Campus bieten wir sowohl im Hinblick auf die medizinische Kompetenz als auch auf die Ausstattung exzellente Rahmenbedingungen für Lehre und Forschung. Zahlreiche Forschungskooperationen zeugen von einer zunehmend intensiven Zusammenarbeit mit der JKU. In den Bemühungen um Entwicklung eines Medical Valleys in Oberösterreich ziehen JKU, Kepler Uniklinikum, FH Gesundheitsberufe sowie der Medizintechnik-Cluster an einem Strang. Mit den letzten Berufungen von Universitätsprofessorinnen und -professoren konnten sowohl international anerkannte Mediziner/-innen sowie profilierte Wissenschaftler des Hauses für die Medizinische Fakultät Linz gewonnen werden.“
„Die Beharrlichkeit, eine Medizinische Fakultät zu gründen, hat sich ausgezahlt“, betont der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas. „Wir steuern auf einem klaren Erfolgskurs, die erneut deutlich gestiegenen Anmeldezahlen sind für uns eine mehr als erfreuliche Bestätigung.“ Was in Linz innerhalb kurzer Zeit aufgebaut worden sei, habe Vorbildcharakter und enormes Potenzial, erklärt Lukas. „Möglich war das nur mit Unterstützung der Politik, sowohl auf Stadt- und Landes- als auch auf Bundesebene.“
Großes Synergiepotenzial sieht der Rektor in der langjährigen Expertise der JKU in der Medizintechnik und der traditionell engen Kooperation mit Industrie und Wirtschaft: „Knapp 70 unserer Abteilungen und Institute forschen aktuell im medizinischen oder medizinnahen Bereich.“
Was am Medizinstudium der Kepler Universität besonders geschätzt werde, seien die einzigartigen Betreuungsverhältnisse, so Lukas. Er verweist „zum einen auf das unmittelbare Miteinander von Lehrenden und Studierenden und zum anderen auf die starke Praxisnähe – u.a. mit einem umfangreichen Pool an Allgemeinmedizinern“.
Am Linzer Kepler Uniklinikum, das annähernd gleich groß ist wie das AKH Wien, liegt die Ausbildungskapazität bei aktuell 60 und im Vollausbau bei 300 jährlich hinzukommenden Studienanfängerinnen und -anfängern.
Univ.-Prof. Dr.in Nicole Rotter (46) ist die erste weibliche Lehrstuhlinhaberin der Medizinischen Fakultät, sie hat im Februar ihre Professur für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde angetreten. Die gebürtige Münchnerin promovierte 1997 summa cum laude und verbrachte Ausbildungs- und Forschungsaufenthalte in den USA. Sie arbeitete zunächst als Fachärztin und habilitierte schließlich 2004. Rotter, die berufsbegleitend Gesundheitsökonomie studiert hat, war u.a. als leitende Oberärztin und stellvertretende Direktorin der HNO-Klinik der Universität Ulm tätig. Die „klassische Allrounderin“, wie sie sich selbst bezeichnet, zählt die Regeneration des Gehörs zu ihren Spezialgebieten. An den Wochenenden pendelt Nicole Rotter zu ihrem Ehemann nach Deutschland.
Der Wiener Univ.-Prof. Dr. Andreas Gruber (48) hat an der Linzer Fakultät die Professur für Neurochirurgie übernommen. Er promovierte 1992 an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien und habilitierte 2001. Ab 2014 war Gruber Geschäftsführender 1. Oberarzt der Universitätsklinik für Neurochirurgie Wien. Er ist seit 20 Jahren im Fach Neurochirurgie tätig und forscht im Bereich der neurochirurgischen Intensivmedizin und der Hirngefäßchirurgie. Das Gehirn bezeichnet Andreas Gruber als „ein Organ, an dem viele Emotionen hängen“. Der Vater von zwei Söhnen blickt auf Auslandsaufenthalte in New York, Texas, Vermont und Oxford zurück. Seine Studierenden „sollen auch lernen, was nicht im Lehrbuch steht“.
Univ.-Prof. Dr. Andreas Zierer (43) hat im März seine Professur für Herz-, Gefäß und Thoraxchirurgie begonnen und leitet seitdem ein standortübergreifendes Referenzzentrum (Linz und Wels). Der gebürtige Welser war an der Klinik für Thorax-, Herz-, und Thorakale Gefäßchirurgie, Klinikum der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt, als stellvertretender Direktor beschäftigt. Zuletzt leitete er die Klinik für Herzchirurgie und Thoraxchirurgie an der Privatklinik Helios in Siegburg. Der Vater von drei Kindern will ab Herbst am Kepler Klinikum Implantationen von Kunstherzen anbieten und seine wissenschaftliche Tätigkeit vorantreiben – sowohl in der klinischen Forschung als auch in der Grundlagenforschung. Wichtig ist Zierer u.a. die „Arbeit in der Aorten- und Herzklappenchirurgie“.
Univ.-Prof. Dr. Peter Oppelt (51) hat im Dezember die Professur für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Medizinischen Fakultät der JKU angetreten. Der gebürtige Deutsche aus Bamberg studierte in Regensburg und München und habilitierte 2007 am Universitätsklinikum in Erlangen. Ein Jahr später wurde er Primarius am AKh Linz, ab 2013 leitete Oppelt die Gynäkologie und Geburtshilfe an der Landes-Frauen- und Kinderklinik. Seit 2016 ist er Vorstand der Klinik für Gynäkologie, Geburtshilfe und Gynäkologische Endokrinologie am Kepler Uniklinikum. Der Vater von zwei Kindern hat u.a. einen onkologischen Schwerpunkt etabliert, diesen und minimalinvasive Therapien bezeichnet er als „Stärken der Abteilung“.
Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz (39) hat mit Mai die Professur für Augenheilkunde übernommen – die Klinik hatte er bereits interimistisch geleitet. Der international anerkannte Experte in der Operation des Grauen Stars sowie der Horn- und Netzhaut-Chirurgie ortet in Oberösterreich „enormes Entwicklungspotenzial, um auch für andere Regionen Österreichs und Europas beispielgebende Projekte und Behandlungsmodelle zu erarbeiten“. Seinen Lebensmittelpunkt hat er bereits vor vier Jahren von Wien nach Linz verlagert, wo Bolz auch eine Ordination als Wahlarzt betreibt. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen die internationale Vernetzung und ein intensiver Austausch zwischen Johannes Kepler Universität, Kepler Klinikum und Fachhochschule Hagenberg.