Zum "Best of ERS 2021: COPD & Asthma - Neue Wege und Therapiekonzepte"-Webinar, der kompakten Zusammenfassung des gerade erst beendeten ERS-Kongresses, lud die Klinik für Lungenheilkunde des Kepler Universitätsklinikums am Mittwoch, 8. September 2021.
Unter dem Vorsitz und der Moderation von Priv.-Doz. Dr. Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde, gaben in bereits bestens bewährter Tradition Univ.-Prof. Dr. Roland Buhl und Prof. Dr. Claus Vogelmeier Updates zu den ERS-Kongressthemen Asthma und COPD. Mehrere Hundert TeilnehmerInnen verschiedenster Nationen konnten dem Webinar, das vom Campus der Johannes-Kepler-Universität in Linz übertragen und auch in Englisch und Russisch übersetzt wurde, beiwohnen und an der regen Diskussions- und Fragerunde teilnehmen.
Zu Beginn der Fortbildung gab Doz. Lamprecht einen kurzen Überblick zu interstitiellen Lungenerkrankungen mit neuesten Daten bzw. Guidelines zu IPF aus dem D-A-CH-Raum und ging speziell auf die Wichtigkeit einer frühzeitigen Diagnose und Ausschluss von Differentialdiagnosen ein. Antifibrotische Therapie, Beiziehen von RheumatologInnen bzw. des ILD-Boards, nicht-medikamentöse Therapie, exogen allergische Alveolitis und Schutzimpfungen wurden dabei ebenso besprochen.
Prof. Buhl zeigte im Anschluss Daten aus einer Studie aus Israel zu Asthma und COVID-19, die sich mit einem Zusammenhang zwischen Asthma und dessen Therapie und dem Risiko einer Erkrankung an COVID-19 bzw. der Schwere eines Krankheitsverlaufes befasste. Danach ging Buhl auf die Auswirkungen einer Exposition von Asthma-PatientInnen mit Schadstoffen wie etwa CO2 bzw. Emissionen aus globalen Treibhausgasen ein, bevor er die Änderungen der Therapieempfehlungen in den aktuellen Leitlinien – unter anderem ein „Goodbye SABA“ – behandelte und ausführlich auch anhand von aktuellen Studien schilderte.
Die wichtigsten neuen Daten des ERS zu COPD fasste Univ.-Prof. Dr. Claus Vogelmeier in seinem Vortrag zusammen. Das Potpourri dazu startete – eher exotisch anmutend – mit dem Alpha 1-Antitrypsinmangel und Daten dazu aus italienischen Zentren. Danach fasste Vogelmeier real-world Daten zu initialer COPD-Behandlung bzw. deren Vereinbarkeit mit den deutschen Leitlinien zusammen, bevor er zu Mortalitätsraten und Exazerbationshistorie überging. Interessante Fakten zu Pertussis, deren Rolle im Zusammenhang mit COPD und Asthma und deren Auswirkungen auf die Leitlinien sowie Daten zu Exazerbationen und deren Inzidenz und Daten zu DPI/Trockenpulverinhalationstherapie waren ebenso Themen des Vortrags, wie neueste Erkenntnisse zu ICS bzw. Triple-Therapie und Lungenfunktion, Therapieadhärenz während der COVID-19-Pandemie oder die Rolle der Bedarfsmedikation zur Beurteilung der Wirksamkeit verschiedener Therapieeffekte.