Mit steigender Lebenserwartung häufen sich auch die Fälle von verrutschten oder komplett luxierten Kunstlinsen nach einer eigentlich unkomplizierten Operation des grauen Stars. Doch es gibt Hoffnung: An der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am Kepler Universitätsklinikum kann mit innovativen Behandlungsmethoden geholfen werden.
Bei einer Operation des grauen Stars wird die trübe Linse durch eine klare Kunstlinse ausgetauscht. Dabei wird genau genommen nur der Linseninhalt entfernt und die Kunstlinse in die verbliebene Linsenkapsel eingesetzt. „Das ist ein seit Jahrzehnten etabliertes Verfahren, welches es ermöglicht, eine Kunstlinse fix im Auge zu verankern. In den letzten Jahren kommt es aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung immer häufiger vor, dass diese Verankerung im Laufe der Zeit locker wird. Dann stürzt die Linse ins Augeninnere ab,“ erklärt Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am Kepler Universitätsklinikum.
Seit acht Jahren hat sich die Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie des Kepler Universitätsklinikums darauf spezialisiert, in solchen Situationen die abgestürzte Kunstlinse durch eine neue Kunstlinse zu ersetzen und mit speziellen Verfahren im Auge zu verankern. Dazu werden neue international etablierte Verfahren verwendet, die z.B. in Japan entwickelt wurden. Auch stehen hier verschiedene Arten von Speziallinsen zur Verfügung, die individuell für jede Patientin und jeden Patienten berechnet und ausgewählt werden.
An der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am Kepler Universitätsklinikum konnten von Januar 2017 bis Oktober 2024 insgesamt 421 dieser sekundären Linsenimplantationen durchgeführt werden. Besonders hervorzuheben sind die beeindruckenden Ergebnisse dieser komplexen Operationen. Die durchschnittliche bestkorrigierte Sehschärfe stieg von 43 auf 85 Prozent oder mehr an. Beeindruckende 60 Prozent der Patientinnen und Patienten erreichten eine postoperative Sehschärfe von mehr als 80 Prozent.
„Unsere Universitätsklinik ist stolz darauf diese fortschrittliche Technik anbieten und somit die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten erheblich verbessern zu können,“ sagt Univ.-Prof. Dr. Matthias Bolz, Vorstand der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie am Kepler Universitätsklinikum.