Wenn ein "Da Vinci" außerhalb des Louvre zu finden ist, ein Mako im OP gesichtet wird und Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur unbemannte Autos lenkt
1865 - für die damals vier Mitarbeiter, die bei der Eröffnung des ehemaligen AKh Linz ihren Dienst antraten, hätte es wohl wie eine Passage aus einem Roman von Jules Verne geklungen, hätten sie gehört, dass die Erfindung des ersten optischen Endoskops (1876 durch Maximilian Nitze) nicht der Höhepunkt des medizintechnischen Zenits sein wird.
Ganz im Gegenteil, in der Medizintechnik war und ist von Stillstand nichts zu spüren, nicht im ehemaligen AKh Linz und schon gar nicht im mittlerweile zweitgrößten Krankenhaus Österreichs, dem Kepler Universitätsklinikum.
So wurde 2010 zum Beispiel ein vollintegrierter, vernetzter High-Tech OP in Betrieb genommen, in dem die Steuerung von Medizinprodukten zentralisiert möglich war. Die Reise der OP- Technologiesprünge ging weiter und so wurden in kurzer Abfolge hintereinander zwei Hybrid-OPs aus dem Boden gestampft in denen bildgebende Roboter in einer vernetzten Umgebung ihren Dienst versehen.
MAKO und "Da Vinci": Die moderne Medizintechnik unterstützt auch Chirurginnen und Chirurgen im OP Bereich.
Höher, schneller, mobiler - nach diesem Vorsatz entwickelte sich die Robotikschiene vom stationären bildgebenden System zu mobilen Operationsrobotern - High-End Medizinprodukten, die Operateur/-innen bei minimalinvasiven Schlüssellochtechniken und exaktest positionierten Gelenksersätzen unterstützen können. Auch die Bilddarstellung unterliegt einem regen Wandel, so werden zum Beispiel bei endoskopischen Eingriffen die erzeugten Bilddaten mittlerweile auch als 4k-3D Bilder präsentiert. Gastroenterologische Anomalien können mittels künstlicher Intelligenz markiert und medizinischem Fachpersonal als Entscheidungshilfen dargeboten werden. Was noch vor einigen Jahren wie ein Zukunftsroman gewirkt haben mag hat also längst Einzug in die OPs, Intensivstationen, Ambulanzen und Stationen des Kepler Universitätsklinikums gehalten und zeichnet die moderne Medizintechnik aus.
Aktuell sind im Kepler Universitätsklinikum ca. 33.000 Medizinprodukte rund um die Uhr im Einsatz, um eine bestmögliche, state-of-the-art Versorgung der Patient/-innen zu gewährleisten. Die einwandfreie Funktion und die Sicherheit dieser Medizinprodukte steht klar im Fokus des Geschäftsbereiches Medizintechnik, in dem 29 Technikerinnen und Techniker täglich rund um die Uhr mit dieser Versorgung durch Spitzentechnologie beschäftigt sind.
Mitarbeitende des Geschäftsbereiches Medizintechnik sind Spezialist/-innen auf dem Gebiet dieses stark interdisziplinären Ingenieurswesens. Die Ausbildung dahin kann über viele Wege beschritten werden. Neben dem Lehrberuf zum Mechatroniker/zur Mechatronikerin für Medizingerätetechnik gibt es die Möglichkeit der HTL Ausbildung und weiterführend das Studium der Medizintechnik an Universitäten und Fachhochschulen. Elektrotechnik, Mechanik und Biomechanik sowie medizinische Grundlagen aber auch normatives und regulatives Know-How bilden die Basisausstattung einer jeden Medizintechnikerin und eines jeden Medizintechnikers.
Da die Medizintechnik niemals stillsteht ist es auch von den Techniker/-innen gefordert, sich ständig weiterzuentwickeln und immer auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben.
Neben den allgegenwärtigen Medizinprodukten ist die Medizintechnik auch zuständig für die Belange der medizinischen Gasversorgung, die neben dem mobilen Sauerstofftransport auch die zentrale medizinische Gas-Infrastruktur umfasst. Zu dieser Infrastruktur gehört unter anderem ein kilometerlanges Rohrleitungssystem, über welches die überlebenswichtige Versorgung mit Sauerstoff aufrechterhalten wird. Diese hohe Komplexität der Medizinprodukte und infrastrukturellen Fragestellungen verlangt eine ebenso hohe Interdisziplinarität und enge Kooperation mit anderen Fachbereichen wie der Bau- und Haustechnik, der Medizininformatik und Informationstechnologie sowie der Krankenhaushygiene, um nur einige zu nennen. Besonderes Augenmerk muss auf die enge Zusammenarbeit und den Schulterschluss mit dem Beschaffungs- und Investitionsmanagement gelegt werden, da nur so neben der wirtschaftlichen Instandhaltung ein Fokus auf den Innovationserhalt und die prognostizierten Technologiesprünge gelegt werden kann.
Gemeinsam und nur im Team stehen die Geschäftsbereiche des Kepler Uniklinikums für die Sicherstellung von Spitzenmedizin zum Wohle der Patientinnen und Patienten. Werden Sie Teil unseres Teams!
Dipl-Ing. (FH) Christoph Mahringer, MSc, Leiter der Medizintechnik
Kepler Universitätsklinikum
Geschäftsbereich Medizintechnik
MT@kepleruniklinikum.at