Pflegekraft, Forscherin, Lehrende: Die drei zentralen Säulen der Pflege – Praxis, Wissenschaft und Lehre – vereint DGKP Lydia Bauernfeind, PhD in ihrer beruflichen Laufbahn. Seit Kurzem trägt sie zudem den Doktortitel in Pflege- und Gesundheitswissenschaften – ein Meilenstein, der in der Pflege etwas ganz Besonderes ist.
Der Weg dorthin war alles andere als klassisch: Nach einer Lehre zur Friseurin und der berufsbegleitend absolvierten Matura folgten das Pflegediplom und der Bachelor of Science in Pflegewissenschaften. Seither ist Lydia Bauernfeind mit viel Engagement auf der Kinderintensivstation des Kepler Universitätsklinikums tätig. Schon während der Ausbildung kam der Wunsch nach Weiterentwicklung auf – sie nutzte dabei die Vorteile des Schichtdienstes auf der Kinderintensivstation, um berufsbegleitend den Master in Advanced Nursing Practice mit Fokus auf Acute Care zu absolvieren.
Danach startete ein einzigartiger Karriereweg in der Pflege: 2021 hat Lydia Bauernfeind das Doktoratsstudium in Salzburg begonnen und 2024 erfolgreich abgeschlossen. Die Doktorarbeit widmete sich dem Thema „Aktuelle Rollen und Verantwortlichkeiten der Pflege bei Beatmungsentwöhnung“, woraus ein klinischer Leitfaden zur pflegegeleiteten Beatmungsentwöhnung von Säuglingen und Kleinkindern in Österreich entstand. Dieser Doktortitel hat in der Pflege nach wie vor Seltenheitswert– und zeigt umso mehr, wie vielfältig und zukunftsorientiert Pflege heute sein kann.
Neben ihrer Tätigkeit auf der Kinderintensivstation ist Lydia heute auch wissenschaftliche Mitarbeiterin an einer Universität. Ihre Forschungsprojekte? Vielseitig, praxisnah und mit Fokus auf pädiatrische Pflege. Sie recherchiert, bereitet Wissen für Pflegeteams auf, begleitet die Umsetzung neuer Prozesse und evaluiert deren Wirkung. Ihre Ergebnisse präsentiert sie auch international, zuletzt etwa in Finnland und Kanada.
Darüber hinaus engagiert sie sich in der Lehre an der FH Gesundheitsberufe OÖ und der FH Wien. Dort betreut sie Bachelor- und Masterarbeiten und unterrichtet unter anderem im Modul „Fallstudien aus der Kinder- und Jugendheilkunde“. Die Begeisterung für wissenschaftliches Arbeiten gibt Lydia Bauernfeind mit großer Leidenschaft weiter – inspiriert von einer einstigen Betreuerin, die ihr eigenes Talent und Interesse gefördert hat.
Der Karriereweg zeigt eindrucksvoll, wie Pflege und Wissenschaft sich gegenseitig bereichern können – wenn praktische Erfahrung, wissenschaftliches Arbeiten und die Weitergabe von Wissen Hand in Hand gehen.