Am Dienstag, 5. Mai 2020, wurde ein 77-jähriger Patient auf Grund eines Einrisses der Hauptschlagader mit dem Rettungshubschrauber in das Kepler Universitätsklinikum eingeliefert. Trotz einer sofortigen Operation konnte der Mann nicht mehr gerettet werden und verstarb noch am selben Tag.
„Eine Notfall Operation bei Einriss der Körperschlagader ist mit einer hohen Sterblichkeit von 15-20% verbunden. Bemerkenswert ist, dass es im Verlauf der Operation zu einer Übergabe an den assistierenden Arzt gekommen ist. Die genauen Umstände dieser Übergabe werden aktuell genauestens überprüft. Wie die Obduktion bestätigte, starb der Patient an einem Hinterwandinfarkt. Die Angehörigen wurden nicht nur von meinem Team sondern auch von mir persönlich kontaktiert.“, erklärt Univ.-Prof. Prim. Dr. Andreas Zierer, Vorstand der Klinik für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie.
„Derzeit haben wir keinen Hinweis auf ein medizinisch-fachliches Fehlverhalten. Wie bei diesen Fällen üblich, wurde eine Obduktion angeordnet, die das Bild des Hinterwandinfarktes bestätigte“, betont Univ.Prof. DDr. Ferdinand Waldenberger, Ärztlicher Direktor des Kepler Universitätsklinikums. Gleichzeitig wurde von Univ.Prof. DDr. Ferdinand Waldenberger, selbst erfahrener Herzchirurg, am vergangenen Donnerstag ein Fachgutachten von einem gerichtlich beeideten Sachverständigen beauftragt. Der Operateur wurde bereits am Freitag bis zur Klärung des Sachverhalts durch den externen Gutachter suspendiert.