Ein leistungsstarkes Rettungswesen, eine Ausstattung am Puls der Zeit und eine vorbildliche Organisationsstruktur: Bayerns Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler besuchte das Kepler Uniklinikum für einen Erfahrungs- und Informationsaustausch.
In seiner politischen Zuständigkeit für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst informierte sich Staatssekretär Bernd Sibler, MdL, der zugleich Vorsitzender des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Niederbayern-Oberpfalz ist, über die Entwicklungen an der noch sehr jungen Medizinischen Fakultät Linz und zeigte sich erfreut über das Zusammentreffen mit der oberösterreichischen Gesundheitslandesrätin, dem Rektor der JKU sowie der Geschäftsführung des Kepler Uniklinikums.
Wie kurz zuvor in Linz entsteht auch im bayerischen Augsburg aktuell eine neue Medizinische Fakultät. Das Klinikum Augsburg, in etwa vergleichbar mit dem Kepler Uniklinikum, wird im Zuge dessen zur Universitätsklinik weiterentwickelt. Die Trägerschaft geht zum 1. Januar 2019 von Stadt und Landkreis Augsburg an den Freistaat Bayern über. Dazu Staatssekretär Sibler: „Mein heutiger Einblick in das Universitätsklinikum Linz – eine hochmoderne und zukunftsweisende Einrichtung – hat mir gezeigt: Die Projekte in Linz und in Augsburg sind in vieler Hinsicht durchaus vergleichbar und auch die beiden Krankenhäuser, die hier wie dort zu Universitätskliniken entwickelt werden, stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Gerne vermittle ich einen ersten Kontakt zwischen den beiden Einrichtungen, um von den gegenseitigen Erfahrungen zu profitieren."
Das Kepler Universitätsklinikum betreibt in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Oberösterreich, dem Land Oberösterreich und dem ÖAMTC die größte notfallmedizinische Einheit des Bundeslandes. Staatssekretär und BRK-Vorsitzender Sibler zeigte sich beeindruckt von der Aufstellung der Notfallmedizin in Linz: „Die Bedingungen für die Erstversorgung sind beeindruckend. Neben einem gut ausgebauten Netz im bodengebundenen Rettungsdienst ist die Luftrettung ein wichtiger Bestandteil der Erstversorgung. Dem wird hier in Linz mit der Stationierung des Rettungshubschraubers Rechnung getragen. Mögliche niederbayerische-oberösterreichische Kooperationen, die über die bestehende, hervorragende Zusammenarbeit bei Christophorus Europa 3 hinausgehen, sollten wir gemeinsam ausloten."
Die Gesundheitslandesrätin und Aufsichtsratsvorsitzende des Kepler Uniklinikums, Mag.a Christine Haberlander, begrüßte ihren bayerischen Kollegen heute Vormittag in Linz freundlich: „Wir haben im Gesundheitsbereich schon Kooperationen mit Bayern, z.B. zwischen dem Krankenhaus Schärding und dem Krankenhaus Passau. Daher würde ich mich freuen, wenn es uns in weiterer Folge gelingt, im Bereich der Universitätskliniken und der Medizinischen Fakultäten oder auch im Bereich der Rettungsorganisationen neue Kooperationen aufzubauen. Der Besuch des Herrn Staatssekretärs kann ein erster Schritt in diese Richtung sein. Ich bin überzeugt, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Patientinnen und Patienten davon profitieren würden."
Als besonders interessant wurde der Erfahrungsaustausch hinsichtlich des Aufbaus beider Medizinischer Fakultäten auch vom Rektor der Johannes Kepler Universität Univ.-Prof. Dr. Meinhard Lukas empfunden. Er spricht sich für weitere Gespräche zum Aufbau einer Zusammenarbeit aus: „Die Johannes Kepler Universität kann vor allem in der Informatik, der Mechatronik und der Medizin Know-how in Forschungskooperationen einbringen. Die Synergiepotenziale, die sich durch die wissenschaftlichen Schwerpunkte in Augsburg – u.a. die Medizininformatik – ergeben, sind umfangreich wie nachhaltig." Auch für den schrittweisen Aufbau der Netzwerkinitiative MED UP (Medical Upper Austria) in Zusammenarbeit mit der medizinnahen Industrie und vielen verschiedenen Forschungsorganisationen wäre die bayerische Klinik ein wertvoller Partner.
Die Geschäftsführer der Kepler Universitätsklinikum GmbH, Mag.a Dr.in Elgin Drda und Dr. Heinz Brock, sehen in dem Besuch den Start für eine wegweisende Partnerschaft: „Es ist unser erklärtes Ziel, das Kepler Universitätsklinikum international zu vernetzen und wir wissen aus konkreten Erfahrungen, dass sowohl im Bereich der Patientenversorgung als auch bei Forschung und Lehre erhebliche Mehrwerte für Studierende, für Forscher/-innen und insbesondere auch für Patientinnen und Patienten entstehen. Denken wir dabei beispielsweise an unsere Kooperation im Bereich der Digitalen Pathologie mit der Universität Magdeburg, die eine grenzüberschreitende Pionierleistung darstellt. Denken wir aber auch an die Entwicklung der Bildgebungs-Software Cinematic Rendering, die unser Professor Dr. Franz Fellner mit Forschern aus Deutschland realisiert hat. All das spricht für eine intensive und internationale Vernetzung in medizinischer und medizinnaher Forschung, der wir eine stetig wachsende Bedeutung beim Vorantreiben des medizinischen Fortschritts beimessen", so Drda und Brock.
Besonders angetan zeigte sich der Bayerische Staatssekretär vom topmodernen Hybrid-OP, der seit 2017 am Kepler Universitätsklinikum insbesondere für Herzpatientinnen und –patienten in Betrieb ist. Wie ihm der neue Linzer Lehrstuhlinhaber für Herz-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Univ.-Prof. Dr. Andreas F. Zierer demonstrierte, handelt es sich dabei um einen medizintechnischen Meilenstein in der Versorgung herzkranker Menschen. Im Linzer Ars Electronica Center präsentierte Univ.-Prof. Dr. Franz Fellner vom Zentralen Radiologie Institut des Kepler Uniklinikums seine neue hochauflösende Bildgebungs-Software Cinematic Rendering, die bereits in der Linzer Lehre Einsatz findet und sowohl den fachlichen Austausch von Ärztinnen und Ärzten untereinander als auch die Kommunikation zwischen Ärztinnen und Ärzten einerseits und Patientinnen und Patienten andererseits erheblich verbessert. Die Software ist eines von mehreren Beispielen für erfolgreiche grenzüberschreitende Forschungszusammenarbeit und wurde 2017 sogar für den Deutschen Zukunftspreis nominiert.
Abitur am Comenius Gymnasium Deggendorf 1990. Studium Lehramt Gymnasium Deutsch/Geschichte 1990-1995. 1995-1997 Referendariat, dann Gymnasiallehrer. 1989 Eintritt in JU und CSU, von 1999-2015 stellv. CSU-Kreisvorsitzender, seit 2015 CSU-Kreisvorsitzender, seit 2011 stellv. CSU-Bezirksvorsitzender, seit 2009 Mitglied im Parteivorstand. Seit 1996 Stadt- und Kreisrat. Vorsitzender BRK-KV Deggendorf, Vorsitzender BRK Niederbayern-Oberpfalz. 2007/08 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. 2008-2011 Vorsitzender Hochschulausschuss im Landtag, 2011-2013 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus, seit 2013 Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.