Das Institut für Pränatalmedizin ist eine Spezialeinrichtung für die Diagnose, Abklärung und Management von Fehlbildungen des ungeborenen Kindes sowie für die Betreuung bzw. Überwachung von sogenannten „Risikoschwangerschaften“. Das Team der Pränatalmedizin führt österreichweit die meisten Eingriffe im Mutterleib durch (bisher mehr als 10 000) und ist (gemeinsam mit dem Team des Kinderherz Zentrums) auf vorgeburtliche Eingriffe am Herzen des Feten spezialisiert. Hier wurde weltweit auch der erste erfolgreiche Herzeingriff an einem Ungeborenen durchgeführt; mit bisher über 90 Herzeingriffen ist in den letzten Jahren ein europaweites Zentrum entstanden.
Durch intensive Zusammenarbeit mit den Spezialistinnen und Spezialisten der Neonatologie, Kinderchirurgie, -kardiologie, -urologie etc. sorgen wir auch nach der Geburt für eine optimale Betreuung von Neugeborenen mit angeborenen Fehlbildungen oder Wachstumsstörungen.
Das Institut ist nach den Vorgaben der Österreichischen und Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (ÖGUM-DEGUM) als Stufe III-Zentrum ausgewiesen.
Am 25.10.2000 gelang am Institut für Pränatalmedizin der Landes-, Frauen- und Kinderklinik Linz (nunmehr Kepler Universitätsklinikum) weltweit zum ersten Mal ein Eingriff am Herzen eines Ungeborenen.
In der 28. Schwangerschaftswoche wurde unter Ultraschallsicht eine Nadel in die verkümmerte rechte Kammer des fetalen Herzens eingeführt, die verschlossene, ca. 3 mm kleine Herzklappe (Pulmonalklappe) konnte geöffnet und mit einem Herzkatheter mehrmals aufgedehnt werden. Das Operationsteam stand unter der Leitung von Prim. Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Arzt und dem Kinderkardiologen Prim. Univ.-Prof. Dr. Gerald Tulzer.
Die Folge war eine Normalisierung des fetalen Kreislaufs mit deutlichem Wachstum der rechten Herzkammer und der Pulmonalklappe. Das Ungeborene konnte durch den Eingriff nicht nur gerettet werden, sondern wurde mit zwei funktionierenden, gleich großen Herzkammern geboren. Ohne Eingriff wäre im Laufe der Schwangerschaft durch die verschlossene Herzklappe die rechte Herzkammer verloren gegangen, wenn das Kind die Schwangerschaft überhaupt überlebt hätte.
Heute ist Johanna 14 Jahre alt und herzgesund!
Mit diesem weltweit ersten erfolgreichen Herzeingriff an einem Ungeborenen war eine neue Dimension in der Pränatalmedizin eröffnet, der Grundstein für die Etablierung eines europaweiten Zentrums für vorgeburtliche Herzeingriffe am Feten in Linz war gelegt.
Bis 31.10.2015 wurden am Institut für Pränatalmedizin Linz (in Kooperation mit dem Kinderherz Zentrum) 91 Eingriffe am fetalen Herzen durchgeführt, die Schwangeren kommen aus ganz Europa.
Nach dem weltweit 1. erfolgreichen Eingriff am Herzen eines Ungeborenen im Jahr 2000 in Linz wurde am Institut für Pränatalmedizin in Kooperation mit dem Kinderherz Zentrum ein Zentrum für vorgeburtliche Herzeingriffe am Feten gegründet.
Angeborene, kritisch verengte bzw. komplett verschlossene Aorten- und Pulmonalklappen können nun bei bestimmten Voraussetzungen erfolgreich im Mutterleib behandelt werden, sodass der natürliche Verlauf eines angeborenen Herzfehlers – nämlich der Verlust einer Herzkammer bis zum Ende der Schwangerschaft – durch Wiederherstellung normaler Blutflussverhältnisse entscheidend beeinflusst werden kann. Es geht dabei nicht nur um das Überleben des Ungeborenen, sondern vor allem um die Rettung der betroffenen Herzkammer. Voraussetzung für den Eingriff ist, dass die Diagnose korrekt gestellt und die Schwangere rechtzeitig nach Linz zugewiesen wird.
Mehr als die Hälfte der Schwangeren kommen aus verschiedenen europäischen Ländern. Bis 31.10.2015 konnten am Institut für Pränatalmedizin insgesamt 91 Eingriffe am fetalen Herzen durchgeführt werden, damit ist Linz nach Boston (Harvard University) weltweit das zweitgrößte Zentrum für Pränatale Eingriffe am fetalen Herzen.
Die eingriffsbezogene Erfolgsrate liegt mittlerweile bei über 90 Prozent, von diesen kann durch den Eingriff in mehr als 60 Prozent die Entwicklung eines Einkammerherzens bei Geburt verhindert werden.